Quantcast
Channel: Beliebte Vornamen
Viewing all 1325 articles
Browse latest View live

Mein seltener Name und ich: Kea

$
0
0

Heute starten wir mal in dem bekannten schwedischen Möbelhaus, das uns über die Jahre so manchen Mitbewohner beschert hat. Billy natürlich oder den friedliebenden, vor allem aber geräumigen Pax. Immer was zu lachen gab es mit Gesellen wie Syltkaka, dem Topfhandschuh, oder Schuhablage Lustifik. Tatsächlich liegt diesen Namen ein eigenes Regelwerk zugrunde, demzufolge Eltern auf Namenssuche am ehesten bei Stoffen und Gardinen fündig werden – für Mädchen – oder als „Team blau“ bei Stühlen und Schreibtischen. Doch das nur am Rande.

Nur eins noch: Bereits seit 1996 wollen uns die Möbelschweden weismachen, in ihrer Heimat ginge es am 13. Januar nur um einen gewissen Knut und dass alle Weihnachtsbäume an diesem Tag neuem Mobiliar weichen müssten. Ist natürlich Quatsch, obwohl zum St.-Knut-Tag in Skandinavien wirklich spezielles Brauchtum nachweisbar ist, etwa der „Knutsbock“ als nachweihnachtlicher Restevernichter.

Meine Interviewpartnerin Kea ist zufällig genauso alt wie die Knut-Kampagne und kann seit ihrer frühen Jugend – in einem Dorf bei Hildesheim – ein Lied von Möbelhaus-Witzen singen. Meistens nimmt sie deshalb den Scherz gleich selbst vorweg: „Wenn ich mich vorstelle, sage ich einfach ‚Wie Ikea, nur ohne i‘, das verstehen dann alle. Die Leute lachen und können sich meinen Namen gut merken.“ Kea gefällt es, dass ihr Name kurz und „etwas ausgefallener“ ist und „sich von der Masse der ’normalen‘ Vornamen abhebt“. Tatsächlich verweist er auf Keas Wurzeln in Ostfriesland: Ihr Vater kommt dorther. In Ostfriesland ist der Name Kea verhältnismäßig häufig und hat sich als Kurzform latinisierter Namen wie Fraukea oder Heikea (von Frauke und Heike natürlich) entwickelt.

Mein seltener Name und ich

Manchmal gibt es auch schlaue Zeitgenossen, die Kea auf den neuseeländischen Vogel gleichen Namens hinweisen. Verwechselt wird ihr Name am ehesten mit der häufigen Lea. In der Grundschule wurde sie von ihren Freunden Keksi gerufen, und auf dem Gymnasium gab es sogar eine Kea in der Parallelklasse: „Großer Zufall! Außer ihr habe ich noch nie eine andere Kea getroffen.“ Besonders die Namen Lisa, Marie und Sara waren nach ihrem Empfinden in ihrem Jahrgang oft vertreten. Wollte sie mal anders heißen als Kea? „Nein. Wobei, als ich klein war, war Lynn mein Lieblingsname.“

Nur drei Buchstaben, und das war’s? Nicht bei Kea: Sie heißt außerdem noch Merete Catarine Hanne. „Nummer drei und vier nach meinen Omas. Bei der Ausstellung meines Führerscheins wurde ich spaßeshalber gefragt, ob ich denn zwei Seiten haben möchte, weil sonst nicht alles draufpassen würde.“ Zur Zeit lebt sie in Spanien und kann dort keine Probleme mit Aussprache oder Verständnis ihres Namens feststellen. „Hier wird weniger oft bemerkt, dass es so ein ausgefallener deutscher Name ist, das ist zur Abwechslung auch mal ganz nett.“ Von Engländern wird sie oft „Kia“ gerufen – und auch immer mal wieder gefragt, ob sie Schwedin sei.


Babynamen der Woche 46/2017

$
0
0

Ella Anouk * Vilma Liva * Askan Magnus * Mina Annatina * Gerlando * Lia Ernestine * Balthasar Pius * Jolina Renée * Matthis Julian * Elva Annalies * Marius Aaron * Livia Sophie Felicia * Anton Konstantin * Nike Jasmin * Tilda Elise * Ben Jona * Sofie Agathe * Janosch Elias * Antje Neele * Flora Leni * Noa-Emilia * Nerius * Lisou (f) * Otto * Aaron Christopher * Lian Alfred * Mika Benedikt * Marlena Florentina

Zweitnamen zu Henry und Henri

$
0
0

Die am häufigsten vergebenen zweiten Vornamen von Jungen mit dem ersten Vornamen Henry:

  1. Henry Alexander
  2. Henry Maximilian
  3. Henry Paul
  4. Henry Louis
  5. Henry Elias
  6. Henry Leonard
  7. Henry Johann
  8. Henry Max
  9. Henry Johannes
  10. Henry Philipp
  11. Henry Samuel
  12. Henry James
  13. Henry Karl
  14. Henry Luca
  15. Henry Anton
  16. Henry Carl
  17. Henry Jonathan
  18. Henry Ben
  19. Henry Constantin
  20. Henry Josef
  21. Henry Leo
  22. Henry Luis
  23. Henry Julius
  24. Henry Leon
  25. Henry Leopold
  26. Henry Robert
  27. Henry Valentin
  28. Henry Vincent
  29. Henry Wilhelm
  30. Henry Christian
  31. Henry Finn
  32. Henry Jakob
  33. Henry Liam
  34. Henry Lukas
  35. Henry Noah
  36. Henry Peter

Und hier die beliebtesten Zweitnamen für den Erstnamen Henri:

    1. Henri Paul
    2. Henri Alexander
    3. Henri Maximilian
    4. Henri Johann
    5. Henri Karl
    6. Henri Louis
    7. Henri Johannes
    8. Henri Elias
    9. Henri Valentin
    10. Henri Leonard
    11. Henri Christian
    12. Henri Julius
    13. Henri Jakob
    14. Henri Luis
    15. Henri Anton
    16. Henri Noah
    17. Henri Emil
    18. Henri Jonathan
    19. Henri Michael
    20. Henri Wilhelm
    21. Henri August
    22. Henri Friedrich
    23. Henri Georg
    24. Henri Konstantin
    25. Henri Leo
    26. Henri Leopold
    27. Henri Philipp
    28. Henri Simon
    29. Henri Andreas
    30. Henri Constantin
    31. Henri Jonas
    32. Henri Josef
    33. Henri Martin
    34. Henri Mattis

Auswertungsgrundlage: Stichprobe aus den Geburtsmeldungen der Jahrgänge 2008 bis 2017. Schreibvarianten (zum Beispiel Lucas und Lukas) wurden nicht zusammengefasst; alphabetische Reihenfolge bei gleicher Anzahl.

Babynamen der Woche 47/2017

$
0
0

Nora Florelina * Roman Paul * Ellie Sophie * Josefina Isabella Sky * Carmen Hermina Mathilde * Logen Karl * Ty * Alojeami * Ben Philip * George Alexander * Liam Luciano * Elio * Ida Charlotte * Vada-Valerie * Arya Stephanie * Sanne * Matt * Rut-Anna * Dominykas * Ive Niklas * Lukas Andreas * Arseniy * Romina-Fiona * Giulie Lucia * Daniel Werner * Siva * Eliah Zachäus * Moritz Nero * Máté * Anissa Celina * Kevin Nicholas * Caja Matthea

Super Babynamen

Zweitnamen zu Clara und Klara

$
0
0

Die beliebtesten Zweitnamen bei Mädchen, die mit erstem Vornamen Clara heißen:

  1. Clara Marie
  2. Clara Sophie
  3. Clara Maria
  4. Clara Luise
  5. Clara Johanna
  6. Clara Elisabeth
  7. Clara Helene
  8. Clara Charlotte
  9. Clara Emilia
  10. Clara Sophia
  11. Clara Luisa
  12. Clara Mathilda
  13. Clara Sofie
  14. Clara Josephine
  15. Clara Marlene
  16. Clara Katharina
  17. Clara Pauline
  18. Clara Anna
  19. Clara Elisa
  20. Clara Elise
  21. Clara Josefine
  22. Clara Victoria
  23. Clara Louise
  24. Clara Magdalena
  25. Clara Sofia
  26. Clara Theresa
  27. Clara Franziska
  28. Clara Isabella
  29. Clara Amelie
  30. Clara Dorothea
  31. Clara Matilda
  32. Clara Lina
  33. Clara Theresia
  34. Clara Amalia
  35. Clara Antonia
  36. Clara Florentine
  37. Clara Olivia

Clara und Klara

Clara ist die häufigere Schreibvariante, die zweiten Vornamen zu Klara sind aber ähnlich:

  1. Klara Marie
  2. Klara Maria
  3. Klara Sophie
  4. Klara Elisabeth
  5. Klara Luise
  6. Klara Katharina
  7. Klara Anna
  8. Klara Helene
  9. Klara Johanna
  10. Klara Sofie
  11. Klara Sophia
  12. Klara Charlotte
  13. Klara Josefine
  14. Klara Luisa
  15. Klara Pauline
  16. Klara Ida
  17. Klara Mathilda
  18. Klara Emilia
  19. Klara Matilda
  20. Klara Franziska
  21. Klara Louise
  22. Klara Marlene
  23. Klara Viktoria
  24. Klara Anni
  25. Klara Antonia
  26. Klara Lina
  27. Klara Magdalena
  28. Klara Elisa
  29. Klara Elise
  30. Klara Emma
  31. Klara Josephine
  32. Klara Lisa
  33. Klara Lotta
  34. Klara Rosa
  35. Klara Theresia

Auswertungsgrundlage: Stichprobe aus den Geburtsmeldungen der Jahrgänge 2008 bis 2017. Alphabetische Reihenfolge bei gleicher Anzahl; Schreibvarianten (z. B. Sophie / Sofie) wurden nicht zusammengefasst.

Babynamen der Woche 48/2017

$
0
0

Rocco * Nikias * Daniela Helene * Gabriel * Maria Regina * Magdalena * Michael Heribert Matthias * Jesper Jannik * Korona Johanna * Ferdinand Phileas * Luitpold Nepomuk * Alma Laurenzia * Svenja Phinea * Mira Sabrina * Zippora Maria * Justus Ephraim * Sjard (m) * Damian Lysander * Kjell Elian * Mathilda Elisa * Jan-Tade * Nadia Melania Marta * Silas Sverre * Lean Oliver * Isa Marie * Dorian Paul

Babynamen der Woche Dezember

Zwillinge:

  • Gabriel Johannes & Leonard Maximilian
  • Gabriel Davide & Liliana Elisabeth
  • Pauline & Johanna
  • Tom & Tea
  • Hanna & Jonas
  • Leni & Ella

Novesia und Quirinus

$
0
0

Einen einzigen Eintrag des Vornamens Quirinus habe ich in meiner Babynamensammlung mit immerhin 1,7 Millionen Datensätzen gefunden. Der Junge mit dem zweiten Vornamen Quirinus wurde in Neuss am Rhein geboren, wo ein heiliger Quirinus als Stadtpatron verehrt wird. Fast hätte es dieses Jahr einen zweiten Quirinus in der sogenannten Quirinus-Stadt gegeben: Wäre das Baby ein Junge geworden, dann wollten die Eltern ihm diesen Vornamen geben.

Es wurde zwar ein Mädchen, die Namenswahl fiel aber nicht weniger lokalpatriotisch aus: Sie heißt Novesia – nach „Novaesium“, dem lateinischen Namen der Stadt Neuss. Im Standesamt war man zunächst nicht davon überzeugt, dass dieser im wahrsten Sinne des Wortes neue Vorname eingetragen werden kann. Mit einem positiven Gutachten der Leipziger Namensberatungsstelle konnten die Eltern sich aber durchsetzten und ihre Tochter Leandra Novesia nennen.

Babynamen der Woche 49/2017

$
0
0

Qynntyn * Leif Linus * Raili * Milda * Meva * Cedrick * Keana * Liam Maddox * Vito * Pekka * Fynn Étienne * Lunga * Maëlle Barbara * Ella Ada * Thies Magnus * Maryam * Rodrigo * Carl Arne * Felicitas Christina * Maurice Tamiel * Theodor-Yusuf * Cem Elyas * Hein * Abby Mary * Liselott * Helma * Wassim * Mirielle * Vaiana Estelle * Anastassia

Schöne, furchtbare, normale, exotische, verrückte, lächerliche, populäre und ungewöhnliche Vornamen von Neugeborenen der letzten Tage


Kommt eine Wiebke nach München …

$
0
0

Dass jemand sein ganzes Leben in dem Landstrich verbringt, in dem er aufgewachsen ist, von Urlauben vielleicht abgesehen – das ist im 21. Jahrhundert extrem selten. Viele Eltern denken deshalb darüber nach, ob ihr Spross mit seinem Namen gut durch die Welt kommt. Dennoch greifen nicht alle zu stromlinienförmigen, am besten noch „international funktionierenden“ Modenamen: Die Statistiken von beliebte-vornamen.de belegen, dass beispielsweise traditionelle norddeutsche Namen durchaus vergeben werden – oft aber wirklich häufiger im Norden.

Kann ein Name „zu norddeutsch“ sein? Dafür ist die Geschichte von Wiebke ein schönes Beispiel: Die Hamburgerin verbrachte für ein Praktikum einige Zeit in München. Als sie sich an ihrem neuen Arbeitsplatz vorstellte, wurde sie gefragt: „Und wie ist Ihr Vorname?“ In Wiebkes Gesicht erschien ein Fragezeichen, schließlich hatte sie Vor- und Nachnamen genannt. Dann fiel der Groschen: „Die dachten, ‚Wiebke‘ sei der erste Teil eines Doppelnachnamens.“

„Wiiieee heißt die?“ Auf derartige Reaktionen sollte man gefasst sein. Schon ein auf Nordlichter so alltäglich wirkender Kindername wie Merle kann in einem fränkischen Dorf für Irritation sorgen. Sie meinen vielleicht, angesichts von Multikulti-Einflüssen hätten Eltern heute Narrenfreiheit. Einerseits stimmt das auch. Auf der anderen Seite aber äußern viele ihr Befremden über ungewohnte Klänge. Das gilt zwar ebenso für die längst nicht mehr raren englischen Namen. Im Vergleich zu niederdeutschen haben diese aber den Vorteil, dass wir mehr englische Filme und Serien konsumieren als skandinavische und in der Schule Englisch gelernt haben, nicht Plattdeutsch oder Schwedisch.

Westerhever Leuchtturm © Marco2811 – fotolia.com

Westerhever Leuchtturm © Marco2811 – fotolia.com

Ein Hingucker sind viele Nord-Namen im Süden allemal. Ob einem die Aufmerksamkeit und die Assoziationen dazu gefallen, kann nur jeder für sich entscheiden. So berichtet Kathrin aus Bayern von einer Familie aus ihrem Umfeld mit fünf Söhnen, „die haben alle nordische Namen, OleEmil, Mattis … Dabei sind die Eltern von hier. Aber das passt zu dieser Familie, die sind ‚anders‘, aber nicht im negativen Sinne.“

Hier noch ein paar Tipps für alle, die mit Nord-Namen liebäugeln, obwohl sie südlich von Bremen leben 😉 :

  • Je höher in der bundesweiten Hitliste der Name Ihres Herzens steht, desto weniger dürfte er die Menschen irritieren.
  • Wenn skandinavische Bestseller Namen populär gemacht haben, ecken sie tendenziell weniger an. Allerdings gibt es Unterschiede: Ida oder Madita sind unkomplizierter als Lasse oder Pelle.
  • Ist ein Name eher selten, werden Vorbilder stärker mit ihm verbunden, zum Beispiel Lisbeth Salander (aus der Millennium-Trilogie von Stieg Larsson) beim Namen Lisbeth.
  • Namen, bei denen nur Insider erkennen, ob es sich um Männlein oder Weiblein handelt, beispielsweise Heinke, haben ihre Tücken.
  • Vorsicht bei ungewohnten Konsonantenclustern wie Tj-, Bj- oder Kj- – hier werden viele bei der Aussprache ihre liebe Not haben.
  • Gibt es einen bekannten Namen, der Ihrem seltenen Favoriten ähnelt? Dann werden Sie und Ihr Kind den öfter zu hören bekommen, zum Beispiel Silke statt Hilke.
  • Gibt es Reime („Inken-Schinken“) oder Wortspiele („Olé, Olé, Olé!“, „Wurst-Pelle“, „Leif is life, nanaaananana …“), die sich aufdrängen? Achtung: Vor solchen Witzchen sind Sie auch im Norden nicht gefeit.
  • Wo verlebt Ihr Kind die Jahre, in denen Kinder gern hänseln? Während ein kleiner Thore in Bremerhaven unbehelligt bleibt und sein erwachsener Namensvetter sowieso überall klarkommt, kennt Klein-Thore im Südbadischen alle, wirklich alle Witze zum Thema Fußball.

Dieser Beitrag stammt aus unserem Buch „Von Finn und Finja, Freya und Fritz. Die beliebtesten Vornamen der Norddeutschen“.

Gute Frage 11: Sollte Noras Bruder Aron heißen?

$
0
0

In letzter Zeit sind mir geballt einige Sprachspielereien im Zusammenhang mit Namenssuchen aufgefallen. Da ist zum Beispiel die Schwangere, die einen Namen für ihren kleinen Jungen sucht und den Namen der werdenden großen Schwester verrät: Nora. Es dauert gar nicht lange, bis in der um Rat gefragten Community der Vorschlag Aron (oder Aaron) aufkommt: „Nora rückwärts gelesen, find ich klasse.“ Weitere Schreiberinnen stimmen zu: „Geile Idee“ und „Würde ich definitiv machen, wenn ich eine Nora hätte“.

NORA ARON

Fall 2: Eine gewisse Sonja ist schwanger, ihr erster Sohn heißt Jonas. Sie schreibt: „Bekannte von uns meinten, dass unser zweites Kind, wenn es ein Junge wird, am besten Lukas heißen solle, weil mein Mann Klaus heißt – Anagramme. Was würdet ihr von der Idee halten?“ Von einer unqualifizierten Antwort abgesehen („Was ist ein Anagramm?“) findet das Buchstabenspiel viel Zustimmung, sicher auch, weil Jonas und Lukas ohnehin recht gut zusammenpassen. Finde ich ja auch – doch sollte man sich wirklich von dem Zufall, dass sich aus beiden Elternnamen gängige Kindernamen basteln lassen, abhängig machen? Verdient es Kind 2 nicht auch, dass die Eltern bei der Wahl mehr „aus dem Vollen schöpfen“ auf der Suche nach dem allerschönsten Namen? Und wie hieße ein mögliches drittes Kind? O-Ton Sonja: „Wir hatten bei Jonas bemerkt, dass sein Name aus denselben Buchstaben besteht wie meiner, aber es hat uns weder gestört noch fanden wir es super genial. Für ein drittes Kind könnten wir noch den zweiten Namen meines Mannes nehmen. Aber was kann man schon aus Martin machen?“

Fall 3: Eine weitere werdende Mutter sucht kurze Namen für Zwillinge. Prompt schlägt eine Kommentatorin Leon und Noel vor, garniert mit einem stolz grinsenden Smiley: „Wenn du Leon rückwärts liest, heißt es Noel, und wenn du Noel rückwärts liest, Leon.“ Übrigens werden Noel und Leon auch gern als Erst- und Zweitnamen kombiniert.

Originell, vorhersehbar oder … – wie finden Sie derartige Spielereien? Und trägt hier vielleicht selbst jemand einen nach einem solchen Schema gewählten Namen?

Vorname des Jahres 2017: Vaiana

$
0
0

Um den „Vornamen des Jahres“ auszuwählen, war ich wieder auf der Suche nach einem Namen, der irgendwie besonders für das aktuelle Jahr ist. In den Vorjahren fiel meine Wahl auf Elphi, Samu, Neymar und Kathalea; dieses Jahr wurden mir Alexa und Donald vorgeschlagen.

Entschieden habe ich mich für Vaiana, den Namen der Heldin des Disney-Films „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“, der Ende 2016 Deutschland-Premiere hatte. „Der Name müsste in Deutschland eigentlich sehr gut ankommen“ vermutete Annemarie im Jahresrückblick und hat damit ins Schwarze getroffen. Nach meiner vorläufigen Hochrechnung haben 2017 in Deutschland mehr als 90 Mädchen den Namen Vaiana bekommen. Das gab es lange nicht mehr, dass ein zuvor völlig unbekannter Name so heftig einschlug. Vergleichbares geschah 2011, als ganz viele Mädchen Zazou genannt wurden; den Namen hatte eine Teilnehmerin der Castingshow „Deutschland sucht den Superstar“ bekannt gemacht. 2012 war nicht nur die Karriere der Sängerin am Ende, sondern auch der Höhenflug ihres Vornamens. Ich bin gespannt, ob sich Vaiana auf Dauer durchsetzt.

Vorname des Jahres 2017 Vaiana

Vaiana heißt die polynesische Film-Prinzessin übrigens nur in Europa. Der Name Moana aus der amerikanischen Originalversion des Films konnte hier aus rechtlichen Gründen nicht genommen werden.

Wie sieht es denn sonst bei den Namen der Disney-Filmheldinnen in Deutschland aus? Elsa und Anna sind außer Konkurrenz, weil diese Vornamen schon vor „Die Eiskönigin“ sehr in Mode waren. Merida tauchte 2013 in der Vornamenstatistik auf (Filmstart war im Sommer 2012) und wird nach wie vor selten, aber regelmäßig vergeben. Ähnlich der Name Tiana (aus „Küss den Frosch“, 2009), der allerdings auch vor dem Filmstart schon gebräuchlich war. Rapunzel, Mulan, Pocahontas und Arielle haben keine nennenswerten Spuren in der deutschen Vornamenslandschaft hinterlassen.

Die Überraschungssiegerin in diesem kleinen Wettbewerb ist Aurora. Heimlich, still und leise ist Disneys Dornröschen in die Top 200 der beliebtesten deutschen Mädchennamen geklettert. Manchmal dauert es mit den Modenamen etwas länger: Der Film mit dem Originaltitel „Sleeping Beauty“ ist 1959 erschienen.

Babynamen der Woche 50/2017

$
0
0

Inna (f) * Melody Elke * Lennox Georg * Emilie Joline * Tobias Jonas * Emmi Rebecca * Constantin-Rudi * Samuel Levi * Fanni Maria * Charlotte Lori * Moritz Ivar * Anna Christina Theresia * Lisandro Tino * Vanessa Margot * Juna-Elia (f) * Daniel Erik * Cornelius * Johannes Alois * Augusta Henriette Silesia * Arjen-Miro * Sima Ayla * Marlies Christine * Samuel Ludwig * Louis Nelio * Alexa Victoria * Lena Marianne * Nico Leander * Amalia Luana * Emma Chloe Leonie * Matilda Moira * Fabio Julian * Rupert Thomas * Marlou Karla * Mailo Sam

Zwillinge:

  • Nele & Luke
  • Louisa & Marie
  • Till & Ole
  • Laura & Victoria

Ich heiß‘ Kevin – na und?!

$
0
0

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Film über einen kecken kleinen Jungen Menschen im gebärfähigen Alter in Verzückung versetzte. So sehr, dass sein Name im Jahr 1991 – der Film war bei uns im Januar in die Kinos gekommen – als der Deutschen liebster Jungenname abschloss: Platz eins für Kevin! Aus dem Nichts kam diese Entwicklung aber nicht, siehe Knuds „Aufstieg und Fall eines Modenamens“. Kevin hatte 1990 schon Platz zwölf erobert.

Es ist aber doch der zu Hause vergessene Weihnachtsbengel, dem mein Interviewpartner seinen Namen verdankt: „Mein Vater war Fan von ‚Kevin – Allein zu Haus’“, weiß Kevin aus Kiel. Im Jahr seiner Geburt, 1994, stand sein Name nicht mehr in den Top Ten, sondern wieder auf Platz zwölf. Kevin wuchs mit einer älteren Schwester und einem jüngeren Bruder auf, Laura und Gabriel, und – falls sich das jemand gefragt haben sollte – schloss die Schule mit dem Fachabitur ab.

Kevinometer

Kevin hatte nie Zweifel an seinem Namen: „Ich mochte ihn immer.“ Die „Kevin“-Filmreihe mit Macaulay Culkin findet er sehr lustig. Abgesehen davon, dass irgendwann mal jemand gefragt hat, ob man ihn mit w schreibe, gab es nie Probleme mit der Schreibweise oder Aussprache. Dass das Phänomen „Kevinismus“ so betitelt und sein Name zum Label für die Problembären unter Kindern wurde („kein Name, sondern eine Diagnose“), berührte ihn damals wenig. Nach seinem Empfinden wurde der Name erst so richtig „durch den Dreck gezogen“, als er mit der Schule fertig war. „Für Jüngere und Leute, die nicht so selbstbewusst sind, war das sicher schwerer.“ Vermutlich war es auch von Vorteil, dass der altirische Name in seiner Generation kein Hingucker ist: „Allein in meiner Handballmannschaft sind wir zwei Kevins.“

In seiner Zeit bei der Bundeswehr gab es dann schon ein paar Scherze. Kevin sah das gelassen: „Da habe ich mitgewitzelt. Es ist nie in Mobbing ausgeartet.“ Ähnlich wie der Film-Kevin, der den dummdreisten Einbrechern weit überlegen ist, weiß sich der Norddeutsche zu helfen: „Ich hab immer einen Spruch parat.“ In den letzten ein, zwei Jahren werde er seltener aufgezogen. Gibt es irgendwelche Kommentare, wenn er sich Leuten neu vorstellt? „’Hey, ein sozialer Kevin‘, so was höre ich manchmal, als Gegensatz zu dem asozialen Klischee-Typen aus schlechten Verhältnissen und ohne Job. Damit ist das Thema dann meist durch.“

Ach ja: „Kevin – Allein zu Haus“ gehört auch 2017 zum Weihnachtsprogramm (Sat.1, 23.12., 20.15 Uhr, 24.12., 22.50 Uhr, und 26.12., 15 Uhr).

Jahresrückblick 2017: Hier kommt Alexa

$
0
0

Mal wieder eine wilde Mischung: Aus den vergangenen zwölf Monaten habe ich ein paar Namen herausgepickt. Vielleicht hat der eine oder andere 2017er Babyeltern ja besonders gefallen?!

Hier kommt Alexa

Januar

Youtuberin Shirin David (bürgerlich Barbara Shirin Davidavicius) ist neu in der DSDS-Jury und bleibt vielleicht nicht nur wegen ihrer Perücken, sondern auch wegen ihres Namens im Gedächtnis, der englischen Form der persischen Schirin („süß, bezaubernd, angenehm“).

Februar

Levina (Isabella Levina Lueen) gewinnt den deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest (das war’s auch schon mit dem Gewinnen). Die Amazon-Sprachassistentin Alexa ist frei erhältlich – finden echte Alexas vermutlich nicht so witzig. Der vierte „Bibi und Tina“-Kinofilm macht uns mit dem albanischen Mädchennamen Adea bekannt, und „La La Land“ – Hauptfiguren: die süße Mia und der smarte Sebastian – heimst sechs Oscars ein.

März

Noch ein Sebastian, nämlich beim „Bachelor“. Clea-Lacy und Erika kommen ins Finale, die Siegesrose geht an die Dame mit dem „cooleren“ Namen. Tatsächlich ist mir bereits eine Mutter begegnet, die ihre Tochter genau so nennen wollte, Bindestrich inbegriffen.

April

In Italien verstirbt Emma Morano. Nie gehört? Sie war der letzte bekannte Mensch, der nachweislich vor dem Jahr 1900 geboren wurde. Emma war eben vor 117 Jahren auch schon schick.

Mai

Ariana Grande erlangt traurige Berühmtheit, weil auf ihrem Konzert in Manchester bei einem Anschlag 22 Menschen getötet werden. Eine 70er-Jahre-Größe, die israelische Sängerin Daliah Lavi, stirbt, Emmanuel Macron siegt bei den Wahlen in Frankreich und Salvador Sobral beim ESC.

Juni

Theresa verliert, Rafael gewinnt: Mrs. May büßt bei der Neuwahl in Großbritannien die absolute Mehrheit ein, und Señor Nadal triumphiert zum zehnten Mal bei einem Grand-Slam-Turnier.

Juli

In „Ich – Einfach unverbesserlich 3“ fällt mir mal wieder auf, wie gut mir der Name Margo gefällt. Aber auch Lucy könnte werdenden Eltern ganz sympathisch erscheinen – die Filmfigur ist es allemal. Traurig dagegen der Anlass, der den nächsten Namen in die Medien bringt: Chester Bennington von Linkin Park wird nach einem langen Kampf gegen Depressionen und Alkoholsucht tot in seinem Haus gefunden.

August

Es wird stürmisch: „Harvey“ hinterlässt in Texas schwere Verwüstungen. Der Name ist die englische Form des althochdeutschen Herwig („Heer“ und „Kampf“) – also ein Emilismus, der zum Kevinismus wird?! Außerdem fällt mir dazu ein unsichtbarer Riesenhase ein. Harvey fast auf dem Fuß folgen im …

September

… die Tropenstürme „Irma“ und „Maria“, die über Florida und mehrere Karibik-Inseln hinwegziehen. So wunderschöne Namen! Und Bundestagswahl ist auch noch, der Martin verliert.

Oktober

Und noch ein Martin: Der Anschlag der 95 Thesen durch Luther jährt sich zum fünfhundertsten Mal. Bei Carles Puigdemont, Regionalregierungschef, und dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy laufen im Kampf um die Unabhängigkeit Kataloniens die Fäden zusammen.

November

Intersexuelle Menschen haben jetzt Anspruch auf eine dritte Option in der Geschlechterfrage. Vanja, 26 und weder Mann noch Frau, hat sich dafür seit Jahren eingesetzt. Außerdem ist es offiziell: Bei Prinz Harry und Meghan Markle werden 2018 die Hochzeitsglocken läuten.

Dezember

Der Disney-Pixar-Weihnachtsfilm „Coco“ bringt eine Menge rassiger Namen mit: den der Titelfigur (einer dementen Omi), dazu noch Miguel (ein Junge), Héctor (ein Skelett), Dante (ein Hund), Imelda, und Pepita. Dazu passt Vanellope Hope Wilkins, das erst im November geborene britische „Wunderbaby“, dessen Herz außerhalb seines Körpers wuchs und das dennoch überlebte: Das kleine Mädchen trägt einen Fantasienamen aus dem 2012er Trickfilm „Ralph reichts“.

Fehlen nur noch die Kinder, die Freunde, Kollegen und Bekannte von mir 2017 bekommen haben: Amalia, ConstanzeJohannaMaximilianNoahPiaThore und Wilma. Wie heißen Ihre Babys des Jahres?

Babynamen der Woche 51/2017

$
0
0

Divia * Kiron * Filippa Ellen Marie * Fjell * Alerio Emilio * Marieyella  * Phelan Mac * Nora-Luise * Amadeus * Lina Katalea Inge * Lishana * Virgenie Marlies * Jayden-André * Wiktoria * Lianne-Jane * Delia Lisann * Sabiha * Lucia-Jolie * Haley-Sue * Amia * Koray * Jannah * Leah Madlen * Ruben Leonhard * Chantelle * Annika Ebba * Raffael Finn * Aurora Sharon * Leonie Claire * Piet Morten * Mathilda Hazel

Weihnachtsbabynamen


Das sind die beliebtesten Vornamen des Jahres 2027

$
0
0

Prognose 2027
Im Wettlauf um die früheste Präsentation der beliebtesten Vornamen bin ich dieses Jahr hoffnungslos abgehängt worden. Schon im Frühling tauchten irgendwelche Babynamenhitlisten für 2017 auf und dann folgten die Veröffentlichungen fast im Monatstakt. Bisher war mir die Qualität meiner Auswertung wichtiger als die Geschwindigkeit, aber damit ist jetzt Schluss. Hier meine Prognose für die Hitliste der beliebtesten Vornamen des Jahres 2027:

Mädchennamen

  1. Leni
  2. Emilia
  3. Ella
  4. Sophia / Sofia
  5. Clara / Klara
  6. Ida
  7. Lina
  8. Luisa / Louisa
  9. Maja / Maya
  10. Emma

Jungennamen

  1. Oskar / Oscar
  2. Theo
  3. Matteo / Matheo
  4. Henri / Henry
  5. Leo
  6. Anton
  7. Ben
  8. Paul
  9. Liam
  10. Felix

Meine repräsentative Auswertung der beliebtesten Vornamen des Jahrgangs 2017 ist gerade in Arbeit, die Veröffentlichung steht kurz bevor.

Vornamenstatistik 2017

Babynamen der Woche 52/2017

$
0
0

Liam Harald * Sabrina Alicia * Clara Sophia * Rosalie Aurelia * Marvin Findus * Frejdyca Melodia * Lio Noel * Noah Christian * Finn Niklas * Angeli Annabell * Felix Amadeus * Lexi Felicitas * Amy Saphira * Anselm Maria * Nicanor Tomas * Mion Aimé (m) * Jamie Grace (f) * Mathilde Salome * Casper-Jonas * Merlin Cornelius * Amelie Adelina * Bella Jolie * Lionard * Clara Dorothea * Jaivey (m) * Larika Emilia * Till-Alouis * John Jarvis Tiberius * Lola Imogen * Margo Isabell * Floyd Milan * Jax-Jean (m) * Ria Resi * Ivar Magnus * Chico Pascal * Karla Pernilla * Timéo

Zwillinge:

Alexandra & Christina

Ich wünsche Knud und dem Beliebte-Vornamen-Team, sowie allen Kommentatoren und stillen Lesern einen guten Rutsch in ein gesundes, glückliches, erfolgreiches und erfülltes Jahr 2018!

Kennzahlen und Prozentwerte der beliebtesten Vornamen 2017

$
0
0

Mia ist nach vielen Jahren an der Spitze der Mädchennamenhitliste auf Platz drei abgerutscht. Aber auch Emma, die neue Nummer eins, gehört zu den Verlierernamen. Wie kann das sein? Tatsächlich wurden 2017 weniger Mädchen Emma genannt als 2016. Aber es wurden noch weniger Mädchen Mia genannt, so dass es zu diesem Positionswechsel kam. Von den Top 10-Namen wurden nur Hannah, Emilia und Lina häufiger vergeben, alle anderen Mädchennamen sind seltener geworden. Somit sind die häufigsten Mädchennamen enger zusammengerückt, was etwas Abwechslung in der Reihenfolge im Jahrgang 2018 verspricht.

Prozentvergleich Mädchen 2017

Auf Platz eins der Jungennamenhitliste hat sich nichts geändert. Im Gegenteil, der Name Ben wurde 2017 wesentlich häufiger vergeben als im Vorjahr und alle anderen Jungennamen in den Top 10 sind seltener geworden. Da deutet sich kein Führungswechsel an.

Prozentvergleich Jungen 2017

Ein paar Fakten zur Vornamenhitliste 2017:

Kennzahlen

  • 16 Prozent aller Mädchen haben einen Namen aus den Top 10.
  • 50 Prozent aller Mädchen haben einen Namen aus den Top 60.
  • 84 Prozent aller Mädchen haben einen Namen aus den Top 500.
  • 16 Prozent aller Jungen haben einen Namen aus den Top 10.
  • 50 Prozent aller Jungen haben einen Namen aus den Top 60.
  • 86 Prozent aller Jungen haben einen Namen aus den Top 500.

Prozentwerte

Mädchen Jungen
  1. Emma (2,08%)
  2. Hannah / Hanna (1,90%)
  3. Mia (1,87%)
  4. Sophia / Sofia (1,82%)
  5. Emilia (1,76%)
  6. Lina (1,48%)
  7. Anna (1,39%)
  8. Marie (1,32%)
  9. Mila (1,30%)
  10. Lea / Leah (1,28%)
  1. Ben (2,12%)
  2. Jonas (1,69%)
  3. Leon (1,60%)
  4. Paul (1,59%)
  5. Finn / Fynn (1,51%)
  6. Elias (1,47%)
  7. Noah (1,49%)
  8. Luis / Louis (1,44%)
  9. Felix (1,44%)
  10. Lucas / Lukas (1,35%)

Alle Angaben sind jeweils geschlechtsbezogen (d. h. 2,08 Prozent aller Mädchen heißen Emma und 2,12 Prozent aller Jungen Ben).

Ein Mädchenname auf Platz 100 kommt auf ca. 0,20 Prozent, ein Jungenname auf ca. 0,23 Prozent.

Grundlage dieser Auswertungen ist eine repräsentative Stichprobe aus 212.942 Geburtsmeldungen, die ungefähr 27 Prozent aller 2017 geborenen Kinder ausmacht. Vergleichbare Statistiken der Standesämter weisen meist höhere Anteile aus. Das liegt daran, dass ich nur die ersten Vornamen gezählt habe, während die Standesämter meist auch die zweiten und weitere Namen mitzählen.

„Die Gewinnerin hat auch verloren“ – Bielefeld-Interview 2017

$
0
0

Es war eine freudige Überraschung für Namensfans: In diesem Jahr veröffentlichte Knud Bielefeld seine Top 500 der beliebtesten Vornamen Deutschlands zwei Tage früher als erwartet. „Das passte den Journalisten besser“, begründet der Namensforscher ganz pragmatisch. Im Wettlauf um die früheste Präsentation sei er dennoch hoffnungslos abgehängt worden. „Seit dem Frühjahr tauchten fast im Monatstakt irgendwelche Namenhitlisten auf.“ Der 50-jährige Wirtschaftsinformatiker aus Ahrensburg sieht das gelassen. Zu Recht: So wie er 27 Prozent aller 2017 in Deutschland geborenen Babys erfassen, repräsentativ über die Republik verteilt – das muss ihm erst mal jemand nachmachen.

Knud Bielefeld bei der Arbeit an der Vornamenhitliste

Knud Bielefeld bei der Arbeit an der Vornamenhitliste (Foto: NDR Fernsehen)

Annemarie Lüning: Wenn ständig neue Hitlisten in den Medien sind, wird es für die Öffentlichkeit so langsam wirklich richtig verwirrend. Wie erklärst du dir, dass es neben den „üblichen Verdächtigen“ jetzt noch weitere Listen gibt, und was ist deine Konsequenz daraus?

Knud Bielefeld: Vor allem zeigt mir das, wie groß das Interesse an Babynamen ist. Die Medien greifen die Listen ja nur auf, weil das Thema so gut ankommt. Meine Auswertung beeinflusst das nicht, durch die minimal frühere Veröffentlichung habe ich nicht weniger Geburten erfasst. Der Wettbewerb um die erste Hitliste hat mich aber dazu angeregt, eine Prognose für 2027 abzugeben.

AL: Du siehst Leni und Oskar in zehn Jahren an der Spitze der Charts. Wie kommst du darauf?

KB: Ich habe auf der Grundlage meiner Daten der letzten Jahre Trends berechnet. Natürlich kann eine solche Vorhersage nicht berücksichtigen, welche Namen durch die Popkultur nach oben schießen könnten oder welche durch prominente Namensträger plötzlich in Verruf geraten. Das müssen wir abwarten.

AL: Große Überraschungen bescheren uns deine 2027er Top Ten nicht – die diesjährigen aber auch nicht.

KB: Ja, auf den ersten zehn Plätzen finden sich dieselben Namen wie 2016, nur die Reihenfolge ist etwas verändert. Das ist aber ziemlich normal. Man müsste bestimmt dreißig Jahre zurückgehen, um in den Top Ten ganz andere Namen vorzufinden.

AL: Es gibt ja die Theorie, nach der die Retro-Wellen immer schneller aufeinander folgen …?

KB: Das mag in der Mode gelten, bei Namen sehe ich so eine Beschleunigung nicht. Beim Wiederentdecken von Althergebrachtem ist es wichtig, dass es kaum noch lebende Träger dieser Namen gibt. Beim Revival von Emma, Paul und Co. war das so. Für eine neue Generation von Gabys und Manfreds ist die Zeit noch nicht reif, schließlich werden wir ja auch immer älter.

AL: Noch mal zurück zu den quasi im Monatstakt aufploppenden neuen Namensauswertungen in den Medien: Was steckt dahinter?

KB: Es gibt jetzt zum Beispiel Auswertungen, die auf der Statistik von Suchmaschinen basieren. Das ist eine nette Spielerei, aber nicht sehr aussagekräftig. Erfasst werden nämlich nicht alle Namen, nach denen die Leute gesucht haben, sondern nur die, zu denen etwas gefunden wurde. Technische Faktoren verfälschen das Bild, weil einige Namensseiten bei Suchmaschinen besser ankommen als andere.

AL: Du hast vorhin das Stichwort Popkultur erwähnt: Kannst du konkrete Beispiele nennen, die die Namenslandschaft beeinflussen? Spielen zum Beispiel bei den Zwei- und Drittplatzierten bei den Mädchen „Hannah Montana“ und „Mia and me“ noch eine Rolle?

KB: Schon lange nicht mehr, Hannah und Mia sind seit Jahren sehr populär. Anfangs mögen die Serien sie in ein neues Licht gesetzt haben, aber je häufiger ein Name wird, desto mehr löst er sich von Vorbildern. Die Eltern schnappen den Namen dann im Supermarkt oder auf dem Spielplatz auf und kennen die Quelle des Trends vielleicht gar nicht.

AL: Was inspiriert Eltern derzeit ganz besonders?

KB: „Game of Thrones“. Da es in dieser Serie viele Figuren mit neuartigen Namen gibt, kann man die ihrem Ursprung gut zuordnen. In diesem Jahr ist mir hier der Jungenname Tommen aufgefallen, der sicher auch wegen seiner Nähe zu Tom beliebt ist. Der bei uns erfolgreichste Game-of-Thrones-Name ist aber Arya. Außerdem hat der Disney-Weihnachtsfilm von 2016, Vaiana, bei Eltern viel Anklang gefunden.

AL: Was war in diesem Jahr eigentlich mit Mia los – sie stand doch seit Jahren auf Platz eins?

KB: Vielleicht haben die Leute sich sattgehört? Interessant finde ich, dass auch Emma, obwohl sie nun Deutschlands beliebtester Mädchenname ist, seltener vergeben wurde als noch 2016 – die Gewinnerin hat also auch verloren. Von den Mädchen-Top-Ten sind nur Hanna mit und ohne angehängtes -h, Emilia und Lina wirklich im Aufwind. Mal sehen, was sich da im nächsten Jahr tut.

AL: Und bei den Jungen …?

KB: Ben steht unangefochten an der Spitze. Übrigens sind Eltern bei Töchtern tendenziell mutiger und wählen eher ungewöhnliche Namen als bei Söhnen.

AL: Selbst die häufigsten Namen kommen heute ja vergleichsweise selten vor, die Namensvielfalt ist riesig. Könntest du dir vorstellen, dass sich das noch einmal ändert?

KB: Denkbar wäre es. Eltern von heute haben oft die Erfahrung gemacht, nur einer oder eine von vielen mit demselben Namen zu sein, und wollen ihren Kindern dieses Schicksal ersparen. Unsere Kinder werden das vielleicht wieder lockerer sehen und weniger Scheu vor Modenamen haben.

AL: Das wäre doch eine Idee für die nächste Auswertung – die Trendnamen in 20 oder 30 Jahren. Ich wüsste gern, wie meine Enkel heißen werden …

KB: Meine heißen jedenfalls Waldemar oder Christian. In unserer Familie wurden schon öfter die Namen dänischer Könige vergeben. Das war natürlich bloß Zufall. Mein Sohn weiß noch nichts von seinem Glück. (lacht)

Viewing all 1325 articles
Browse latest View live